Eine Frau mit rosafarbenem Pullover sitzt auf dem Sofa und schreibt etwas in ein Tagebuch

Tagebuchschreiben: Gedächtnistraining für jeden Tag

Unser Gehirn ist ein unglaublich komplexes Organ, das ständig neue Verbindungen knüpft und sich anpasst. Diese Fähigkeit – die sogenannte Neuroplastizität – ermöglicht es uns, zu lernen und uns zu erinnern1. Allerdings braucht das Gehirn auch regelmäßige Stimulation, um diese Verbindungen zu stärken und die kognitiven Fähigkeiten aufrechtzuerhalten. Mit dem im Juni stattfindenden Tag des Tagebuchs bietet sich eine perfekte Gelegenheit, das Schreiben neu für sich zu entdecken. Studien haben gezeigt, dass Tätigkeiten wie Tagebuchschreiben die Aktivität in bestimmten Hirnregionen erhöhen, die für Gedächtnis, Emotionen und Entscheidungsfindung zuständig sind1. Dieses als „Journaling“ bekannte Schreiben mit der Hand kann den Kopf befreien, Stress reduzieren und damit das Gedächtnis stärken. Schreiben hilft außerdem, Informationen zu verarbeiten und im Langzeitgedächtnis zu verankern. Indem wir Erlebnisse und Gedanken in Worte fassen, aktivieren wir verschiedene Hirnareale und schaffen so stärkere neuronale Verbindungen.1


Ein Paar mittleren Alters ist im Park unterwegs und freut sich

Genau deswegen sollten Sie den Tag des Tagebuchs als Anlass nehmen, um selbst wieder einmal den Stift in die Hand zu nehmen!  Mit dem Tagebuchschreiben profitieren Sie sogar doppelt: Der Prozess des Schreibens fördert das Gedächtnis, hält Gedanken klar und stärkt die Fähigkeit, sich an Erlebtes zu erinnern. Wer regelmäßig schreibt, trainiert sein Gehirn, ähnlich wie man beim Sport seine Muskeln trainiert. Schon ein paar Minuten täglich reichen aus, um das Denkvermögen zu stärken. Gleichzeitig befreien Sie Ihren Kopf von umherschwirrenden Gedanken, reduzieren Stress und haben eine schöne Möglichkeit, Erinnerungen festzuhalten.2


Praktische Tipps für den Einstieg ins Tagebuchschreiben


Eine ältere Frau mit weißen kurzen Haaren und roter Brille sitzt auf dem Sofa und lächelt freundlich

Der Einstieg ins Tagebuchschreiben muss für Sie keine große Herausforderung sein. Oft hilft es, mit kleinen Schritten zu beginnen und die eigenen Gedanken zu notieren. Nehmen Sie sich anfangs nur wenige Minuten am Tag Zeit – schon fünf bis zehn Minuten können einen Unterschied machen. Wichtig ist, dass Sie es regelmäßig tun. Expertinnen und Experten raten, sich nicht zu viel vorzunehmen, sondern die Aktivität nach und nach in den Alltag zu integrieren, um sie so zur Gewohnheit zu machen.2
 

  1. Suchen Sie sich einen ruhigen und angenehmen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen und ungestört schreiben können. Das kann Ihr Lieblingssessel sein, ein ruhiges Plätzchen in der Natur oder ein gemütliches Café. Studien haben gezeigt, dass eine angenehme Umgebung, besonders mit Naturbezug, Stress reduzieren und die Entspannung fördern kann.2
  2. Seien Sie ehrlich und authentisch in Ihren Einträgen. Es gibt keine Regeln oder Vorgaben – schreiben Sie einfach, was Ihnen in den Sinn kommt, ohne sich zu zensieren oder zu beurteilen. Erlauben Sie sich, Ihre wahren Gefühle auszudrücken, auch wenn sie unangenehm sind.

Ein älterer Mann mit weißem Bart und Brille sitzt am Schreibtisch und macht sich Notizen

Probieren Sie verschiedene Arten des Tagebuchschreibens aus, um herauszufinden, was am besten zu Ihnen passt. Sie können einfach die Ereignisse des Tages festhalten, Ihre Gedanken und Gefühle zu bestimmten Themen aufschreiben, ein Dankbarkeitstagebuch führen oder Ihre Träume notieren. Es gibt viele Möglichkeiten, und jede hat ihre eigenen Vorteile. Wieso also nicht heute noch ein Tagebuch zulegen? 


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weißes Tuch mit einem Knoten in der Mitte

Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit

Noch mehr Lust auf frische Impulse für Ihr Gedächtnis? Lesen Sie hier, wie Bewegung und Aktivitäten Ihr Gehirn und Gedächtnis stärken.

Geistig aktiv


Quellen:
1 Draganski, B., Gaser, C., Busch, V., Schuierer, G., Bogdahn, U., & May, A. (2004). Neuroplasticity: Changes in grey matter induced by training. Nature, 427(6972), 311-312. 
2 Smyth, J. M., Johnson, J. A., Auer, B. J., Lehman, E., Talamo, G., Sciamanna, C. N. (2018). Online positive affect journaling in the improvement of mental distress and well-being in general medical patients with elevated anxiety symptoms: A preliminary randomized controlled trial. JMIR mental health, 5(4), e11290.