Smartphones und Gedächtnis

Im heutigen mobilen Zeitalter besteht die Gefahr, dass wir uns selbst um dieses natürlichste Gedächtnistraining der Welt bringen. Wer regelrecht süchtig nach seinem Smartphone wird, der vernachlässigt im schlimmsten Fall auch Familie und Freunde. Viele Menschen vergessen schnell Telefonnummern, wenn sie auf ihrem Smartphone gespeichert sind. Das spart vermeintlich ihre Ressourcen. Neue Telefonnummern werden gar nicht mehr gelernt. Versäumt man ein solches Training, könnte das Gedächtnis zumindest mit Hinblick auf das Merken von Zahlenkolonnen ein wenig leiden. Von Natur aus können wir uns drei bis vier Informationseinheiten merken.

Es ist unklar (und eher unwahrscheinlich), dass Smartphone-Nutzung die Zahl dieser Informationseinheiten negativ beeinflusst. Das Smartphone verschiebt allerdings die Art, wie man sich konzentriert. Smartphone-Nutzer versuchen oft mehrere Aufgaben zeitgleich zu erledigen. Zum Beispiel unterbrechen sie das Schreiben einer SMS, um eine Mail zu lesen, dann erst beenden sie die SMS. Das Aufgaben-Tohuwabohu ist dem Gehirn auf die Dauer zu anstrengend. Kein Wunder, wenn es manchmal vergisst, was der Inhalt einer ursprünglich angedachten SMS sein sollte.

Es gibt noch viel Forschungsbedarf. Aber das Gedächtnis von Smartphone-Nutzern bleibt eher fit, je mehr sie es weiterhin regelmäßig einsetzen und nicht alle Aufgaben an ihr Smartphone übertragen.


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