Zurückgedacht

Jeder hat sie irgendwo - die dicken Fotoalben mit dünnem Spinnenpapier zwischen den Seiten und vielen eingeklebten Fotos. Je nach Ordnungsliebe mit mehr oder weniger handschriftlichen Vermerken zu Anlass, Zeit und Menschen auf dem Foto. Gerne werden die bunten Alben an Familienfeiern hervorgekramt und beim Durchblättern geht es los mit "Weißt du noch?". Bilder sind meist mit schönen Erinnerungen, witzigen Anekdoten und gemeinsamen Geschichten verknüpft, die dann wieder erzählt werden.

Bilder schaffen Erinnerungen

Von den geklebten Fotoalben zum gedruckten Fotobuch

Die ersten Fotoalben mit den noch ausschließlich teuren gestellten Familienbildern von Berufsfotografen dienten bürgerlichen Familien noch zu Repräsentationszwecken. Dies wandelte sich im 20. Jahrhundert. Mit der Erfindung von mobilen Kleinbildkameras, wie der berühmten Leica, wurde Fotografieren auch in der breiten Bevölkerung populär und Fotoalben dokumentierten zunehmend den eigenen Lebenswandel. Eine lange Zeit war es üblich, für jedes Kind ein neues Fotoalbum anzulegen. Mit dem Wirtschaftswunder und den Reisewellen nach Italien und Spanien war Fotografie dann vollends in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die daraus entstandenen Alben wurden zu Erinnerungssammlungen an Urlaube, Ausflüge und besondere Ereignisse. Auch die Gestaltung wurde aufwendiger, indem die Fotos mit beispielsweise Postkarten und Eintrittskarten ergänzt wurden.1,2

Fotoalben im digitalen Zeitalter

Bilder sind auch heute wichtig, um Erinnerungen wachzuhalten. Dank technischem Fortschritt - vom Dia über die Digitalkamera bis zum Smartphone - werden heute mehr Fotos gemacht als jemals zuvor. Eine feine Auswahl aus der digitalen Bilderflut ist daher wichtig. Mit gedruckten Fotobüchern lassen sich anlassbezogene Erinnerungen schaffen.3 Beispielsweise das Fotobuch zur Hochzeit der Enkelin oder die Busreise nach Dresden. Und wer mit den digitalen Medien besonders vertraut ist, hat sogar manche Alben rein digital in sozialen Netzwerken als Bildergalerie.

Ihre persönlichen Erinnerungen in Fotoalben

Gehören Sie zu denen, die sowieso schon alle Fotos ordentlich beschriftet und schön sortiert in verschiedenen Alben aufbewahren oder haben Sie einen Karton, in denen Sie bunt alle Fotos sammeln? Vielleicht wäre jetzt eine gute Gelegenheit Ordnung in die Fotosammlung zu bekommen oder in die Dia-Sammlung. Wenn Sie digital bewandert sind, könnte es ein neues Projekt sein, diese zu digitalisieren. Mittlerweile gibt es Diascanner für zuhause, um die Dias auf dem Computer speichern zu können. Und wenn Sie gerne basteln, kann Scrapbooking vielleicht ein neues Hobby werden, mit dem Sie Ihre Erinnerungen wach halten können: Scrapbooking ist ein aktueller Trend und vom englischen Wort "scrap" (skräp), was "Schnipsel" bedeutet, abgeleitet.4 Die Fotos werden gedruckt, zurechtgeschnitten und in ein Heft oder Buch geklebt. Die Seiten werden zusätzlich mit Postkarten, Eintrittskarten, Klebebändern und Aufklebern verziert und beschriftet - für wunderschöne Erinnerungen. Scrapbook-Sets mit Vorlagen und vorgefertigten Verzierungen zu bestimmten Themen gibt es dafür im Handel zu kaufen.


Wie funktioniert das Gedächtnis - Erklärvideo

  

Wie funktioniert das Gedächtnis?

Mit Ihrem Hochzeitsfoto können Sie sich noch genau an das Essen Ihrer Hochzeit erinnern, aber das letzte Telefonat mit Ihrer Enkelin haben Sie vergessen?

Wie Erinnerungen entstehen


Vieles kommt zusammen, wenn man die Geschichte der Walpurgisnacht betrachtet: Heidnische Göttersagen und Frühlingsriten ebenso wie christliche Heiligenverehrung, düstere Hexenlegenden und literarische Klassiker. Gefeiert wird die letzte Nacht im April vor allem in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, in der Region des Harzgebirges. Mit großen Lagerfeuern will man den Winter und böse Geister vertreiben. Kinder und Erwachsene verkleiden sich als Hexen, Zauberer oder Teufel und erinnern so an die schaurigen Mythen, die immer noch um den berühmten "Brocken" kreisen.


Walpurgisnacht - Frühlingsfest und Hexenmythos

Im Hexenkessel der Walpurgisnacht

Hier, am höchsten Berg Norddeutschlands, sollen die Hexen dereinst mit dem Teufel gefeiert haben. Spätmittelalterlichen Überlieferungen zufolge haben sie am Blocksberg ihre jährliche Hauptversammlung abgehalten. Sicher erinnern Sie sich noch an die Lektüre Ihrer Kinder- und Schulzeit: Johann Wolfgang Goethe hat die Walpurgisnacht am Brocken im "Faust" aufgegriffen, Otfried Preußler hat sie für seinen Kinderbuch-Klassiker "Die kleine Hexe" verwendet. Die tragischen Hexenverfolgungen des Mittelalters sind heute im Gedächtnis verblasst: Rund um die Hexen- und Maifeuer wird nur noch getanzt und gelacht.


Vom heidnischen Wotan zur heiligen Walburga

Die eigentlichen Ursprünge der Walpurgisnacht liegen jedoch noch weiter zurück in vorchristlicher Zeit.1 So sollen die Germanen im Harz mit nächtlichen Freudenfeuern alljährlich den Winter vertrieben und den Frühling begrüßt haben. Damit feierten sie zugleich die Hochzeit ihres höchsten Gottes Wotan mit der Göttin Freya.2

Im Zuge der Christianisierung legte Papst Hadrian II im 9. Jahrhundert dann das Namensfest der heiligen Walburga auf den 1. Mai und so ist auch die letzte Nacht im April nach ihr benannt worden. Die englische Äbtissin Walburga, eine Königstochter und Nichte des heiligen Bonifatius, lebte im 8. Jahrhundert und wirkte als christliche Missionarin in Germanien.3


Ihre persönlichen Erinnerungen an die Walpurgisnacht

Welche Rolle hat die Walpurgisnacht für Sie gespielt - in der Vergangenheit und heute? Welche regionalen Bräuche und persönlichen Erinnerungen haben Sie noch vor Augen? Streute man auch in Ihrer Heimat geweihtes Salz auf die Türschwellen, um Haus, Hof und Vieh zu beschützen? Stellte man Besen mit dem Reisig nach oben in den Hauseingang, um Hexen den Eintritt zu verwehren, und zogen junge Männer peitschenknallend durch die Straßen, um teuflische Wesen zu vertreiben?4 Oder war diese Nacht früher Gelegenheit für Sie, Geschwistern und Nachbarn Streiche zu spielen?

Erinnerungen an Walpurgisnacht

Vielleicht haben Sie sogar schon einmal die Hexen im Harz aufgesucht? An die 100.000 Menschen versammeln sich zur Walpurgisnacht im Nationalpark auf dem Brocken, um sich an altes Brauchtum zu erinnern, zu gruseln und zu vergnügen.5 Lassen Sie Ihre Erinnerungen wieder aufblühen und tauschen Sie sich doch auch mit Freunden oder der Familie aus. Vielleicht haben sie ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ein Tipp noch zum Schluss: Der "Harzer Hexenstieg" ist das ganze Jahr über ein lohnender, wildromantischer Wanderweg mit vielen spannenden Höhepunkten!

Die Walpurgisnacht Ihrer Kindheit sehen Sie noch bildlich vor sich, aber was Sie letzten Dienstag zu Abend gegessen haben, fällt Ihnen nicht mehr ein? Erfahren Sie hier, wie das Gedächtnis funktioniert und wie Erinnerungen entstehen.

Mehr erfahren



Quellen:
1 www.harzinfo.de/veranstaltungen/walpurgis-im-harz.html. Zugriff am 06.03.2020.
2 Amling C: Der Harz. Hamburg 2012. Zugriff am 10.03.2020 unter books.google.de/books?.
3 www.ezw-berlin.de/html/15_907.php, Zugriff am 06.03.2020.
4 www.heiligenlexikon.de/BiographienW/Walpurgisnacht.html. Zugriff am 06.03.2020.
5 www.harzlife.de/event/walpurgis.html. Zugriff am 10.03.2020. 

Tänze, die Geschichte schrieben

Unser Rückblick auf 100 Jahre Tanzgeschichte startet in den wilden Zwanzigern: Auf beiden Seiten des Ozeans zog der Charleston die jungen Menschen aufs Parkett. Ursprünglich von Afroamerikanern entwickelt, war der Tanz berühmt-berüchtigt für seine erotischen Schüttelbewegungen.1 Sehr beliebt in Europa war in dieser Zeit auch der Tango, der seine Ursprünge in zwielichtigen Etablissements von Buenos Aires hatte und zunächst viel Anstoß erregte.2 Der Tango hat sich in unterschiedlichen Varianten bis heute gehalten und begeistert mit seiner Eleganz und Melancholie eine weltweite Fangemeinde. Ein weiterer Klassiker von damals ist der Foxtrott: Er wird paarweise getanzt und zählt bis heute zu den Standardtänzen des Welttanzprogramms.3


Schieben, Heben, Hüfte schwingen

Schieben, Heben, Hüfte schwingen

In den 1930ern und 1940ern feierte der Swing seine Blüte.4 Zur Swing-Musik der Big Bands wurden paarweise die Hüften geschwungen, die Tanzpartner herumgewirbelt und in die Luft gehoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren dann der Jive, der Boogie-Woogie und der Rock ’n’ Roll angesagt.5,6 Auch hier standen Hüftschwung, Sprünge und sportliche Partnerfiguren im Mittelpunkt. Die 1960er Jahre brachten den Twist aufs Parkett: Mit kreisenden und schiebenden Hüftbewegungen wurde getanzt, ohne dass sich die Tänzer berührten.7


Die Welt im Disco-Fieber

Die Welt im Disco-Fieber

Die 1970er standen ganz im Zeichen von Disco: Musik und Tanz entwickelten sich in den Clubs von New York und wurden mit dem Film „Saturday Night Fever“ (1977) auf der ganzen Welt populär. Sicher erinnern auch Sie sich an John Travolta, der als „König der Tanzfläche“ das Lebensgefühl einer ganzen Generation verkörperte.8 In den Straßen der Bronx entstanden zu dieser Zeit auch Hip Hop und Breakdance, die bis heute von vielen Jugendlichen getanzt werden.9

Im gleichen Jahrzehnt trat übrigens auch der Ententanz seinen Siegeszug an. Und seit 1981 gehört die Polonäse Blankenese zu jeder standesgemäßen Faschingsfeier. Vielen Schlagerfans ist sicher noch die Hamburger Party-Polonäse von 1982 im Gedächtnis – mit ihren 250.000 Teilnehmern und angeführt von der Polonäse Blankenese kam sie ins Guinness-Buch der Rekorde!10


Den Rhythmus des Südens im Blut

Den Rhythmus des Südens im Blut

Mit dem brasilianischen Lambada (1989) und der spanischen Macarena (1996) begeisterten immer wieder auch südliche Rhythmen das tanzwillige Publikum.10 Beliebtester lateinamerikanischer Tanzstil in Deutschland dürfte seit den frühen 1980ern jedoch Salsa sein: In Tanzschulen, auf Salsa-Parties, in Salsa-Clubs und -Discos, auf Konzerten und anderen Veranstaltungen freut man sich hierzulande über eine lebendige Salsa Musik- und Tanz-Szene.11


Ein ganz persönlicher Blick zurück

Oft begleitet eine bestimmte Musik oder ein bestimmter Tanz die emotionalsten Momente unseres Lebens. Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Tanzstunde oder Ihren Abschlussball? Sicher ist die Erinnerung an Ihren ersten gemeinsamen Tanz mit Ihrem Partner oder an Ihren Hochzeitstanz noch sehr lebendig. Zu welchen Hits und Schlagern haben Sie am liebsten die Hüfte geschwungen, mit welchen Tänzen sind Sie gerne übers Parkett gefegt? Schwelgen Sie ruhig ein wenig in Erinnerungen. Doch bleiben Sie nicht dabei stehen: Nehmen Sie die schönen Momente der Vergangenheit als Ausgangspunkt für einen Neustart und frischen Sie Ihre Kenntnisse auf – falls Tanzen nicht ohnehin schon Ihr Hobby ist. Körper und Geist können davon nur profitieren!


Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit

  

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