Von Akquise bis zyklisch – wie Fremdwörter unsere Sprache ergänzen

Das war nur schwer zu antizipieren: Letzten Monat wurden die Bücher für eine frische Lektüre aus den Regalen geholt – diesen Monat werfen wir einen gründlichen Blick auf die Fremdwörter, die ausgeschmückte Texte spicken. Und der 20. Mai gibt uns einen guten Grund, das zu tun – denn es ist Tag der Fremdwörter! Schon seit 2006 wird der Fremdworttag gefeiert, um den oft bizarr klingenden Wörtern Tribut zu zollen. Ins Leben gerufen wurde der Tag von Bastian Melnyk, einem deutschen Blogger und Zeichner. Doch Fremdwörter zu erlernen kann nicht nur das Sprachgefühl und die Ausdrucksfähigkeit verbessern, es ist auch gut für das Gehirn und unterstützt das Gedächtnis.


Viele weiße Buchstaben liegen auf einer blauen Fläche verstreut. In der Mitte ist die Abbildung eines Gehirns. Die einzelnen Hirnregionen sind bunt dargestellt.

Unbekannte Wörter lernen – eine Trainingseinheit fürs Gehirn

Durch das Lernen neuer Wörter lassen sich komplexe Sachverhalte besser verstehen und es fällt leichter, sich präzise auszudrücken. Dabei werden dieselben Hirnregionen angeregt wie beim Erlernen einer neuen Sprache. Dadurch ist das Sprachenlernen – auch wenn es sich um fremde Wörter der eigenen Sprache handelt – eine großartige Möglichkeit, die grauen Zellen zu trainieren, da der Lernprozess das Gedächtnis stärkt und den Abbauprozess im Alter hinauszögert1. Studien deuten sogar darauf hin, dass das Lernen von Fremdwörtern oder unbekannten Begriffen den Alterungsprozess verlangsamen kann, indem es eine kognitive Reserve aufbaut2. Der bewusste Blick auf fremde Wörter kann somit als Investition in die eigene geistige Gesundheit gesehen werden!


Ihr Fremdwort-Wissen im Test

Lassen Sie sich die Gelegenheit nicht entgehen, neue Wörter kennenzulernen und Ihre Gespräche damit auf ein neues Level zu heben. Übung macht den Meister: Auch wenn das Lernen nur sukzessiv vorangeht, wird Ihr Gehirn es Ihnen danken. Denn wer heute beginnt, neue Fremdwörter zu lernen, trainiert das Gedächtnis für morgen. Damit Sie mit dem Üben gleich starten können, finden Sie hier ein kleines Ratespiel. Kennen Sie schon alle aufgeführten Fremdwörter und wissen, was sie bedeuten und woher sie stammen?


Diametral

Bedeutung: gegenseitig, gegenteilig
Herkunft: Das Wort stammt aus dem spätlateinischen diametralis (zum Durchmesser gehörend). Dieses Wort geht auf das gleichbedeutende griechische diametros zurück.

Fraternisieren

Bedeutung: sich verbrüdern/ befreunden
Herkunft: „Fraternisieren“ leitet sich aus dem französischen fraternité (Brüderlichkeit) ab. Dieses stammt vom lateinischen fraternus (brüderlich, freundschaftlich). Es lässt sich auch durch Frater = lat. Bruder herleiten.
 

Insinuieren

Bedeutung: unterstellen, etw. durchblicken lassen
Herkunft: Der Begriff stammt aus dem lateinischen insinuare (eindringen, sich hineindrängen, einflüstern, sich einschmeicheln).

Konvolut

Bedeutung: Sammelband, Sammlung von Schriftstücken. In der Medizin werden so auch Körperstrukturen bezeichnet, die miteinander verwachsen sind.
Herkunft: Der Begriff wurde vom lateinischen Wort convolutum (Zusammengerolltes), dem Partizip Perfekt des Verbes convolvere (sich einrollen, winden, zusammenrollen) entlehnt.


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Quellen:
1 www.planet-wissen.de/gesellschaft/lernen/fremdsprachen_lernen/fremdsprachen-gehirn-100.html , abgerufen am 02.04.2025
2 Bak, T. H., Nissan, J. J., Allerhand, M. M., & Deary, I. J. (2014). Does bilingualism influence cognitive aging? Annals of Neurology, 75(6), 959-963.