Zurückgedacht

Sie sind der Meinung, das war…SPITZE! - Berühmte Quizshows zum Erinnern


Manche Sendungen und Moderatoren schreiben Fernsehgeschichte: Ihr Unterhaltungspotenzial machte sie zu wahren „Straßenfegern“ und zog die Zuschauer an den Abenden ihrer Ausstrahlung vor den Fernseher. Besonders beliebt, heute wie zu den Anfängen des Fernsehens in Deutschland, sind Rate- und Quizshows. Wer sitzt nicht gerne gemütlich zu Hause auf dem Sofa und rätselt mit, während die Kandidaten im Studio schwitzen? Die eine oder andere Quizshow ist Ihnen sicher noch in Erinnerung. Hier ist unser Rückblick auf die legendärsten Ratesendungen:


Schon immer beliebt: Quizshows

Was bin ich? (ARD, 1955-1989)

Robert Lembkes Frage „Welches Schweinderl hätten S‘ denn gern?“ zu Beginn jeder neuen Runde von „Was bin ich?“ ist legendär. Die Kandidaten, deren Beruf vom bekanntesten Rateteam aus Hans Sachs, Annette von Aretin, Guido Baumann und Marianne Koch durch Ja- oder Nein-Fragen erraten werden musste, durften sich zu Beginn ihrer Runde ein buntes Sparschweinchen auswählen. Hilfestellung bekam das Rateteam durch eine für den Beruf typische Handbewegung des Kandidaten. Besonderer Höhepunkt jeder Sendung: Das Erraten des Prominenten in der jeweils vierten und letzten Runde. Dazu wurden dem Rateteam die Augen verbunden und Robert Lembke antwortete anstelle des Prominenten, um seine bekannte Stimme nicht preiszugeben. Unter den berühmten Gästen waren Fernsehgrößen wie Lieselotte Pulver, Uschi Glas und Heintje. Vorbild der Sendung war übrigens die amerikanische Show „What’s my line?“ (so viel wie „Was ist mein Beruf?“) von Mark Goodson und Bill Todman, in der Berühmtheiten wie Marlon Brando und Walt Disney zu Gast waren. 


Alles oder nichts (ARD, 1956-1988)

„Alles oder nichts“ war eine der ersten Quizsendungen im deutschen Fernsehen überhaupt. Ab 1966 wechselte das Format vom Vorabendprogramm ins Abendprogramm und wurde ab Ende des Jahres 1966 von Erich Helmesdorfer moderiert, unter dem die Sendung vollends zum Publikumsliebling avancierte. Bei dieser Quizshow wurden die Kandidaten zu ihrem Spezialgebiet befragt – die Themen reichten also buntgemischt vom Sport bis zu speziellen Insektenarten. In den nächsten Spielrunden mit immer schwierigeren Fragen, konnten sie ihren erspielten Gewinn getreu dem Motto „Alles oder nichts“ verdoppeln oder freiwillig mit der erspielten Summe aussteigen. Dass jemand eine Spielrunde nicht bestand, kam übrigens sehr selten vor. 1988 flimmerte die letzte Ausgabe von „Alles oder nichts“ über die deutschen Bildschirme.


EWG: Einer wird gewinnen (ARD, mit Unterbrechungen 1964-1987)

Ab 1964 traten im Samstagabendprogramm der ARD unter dem Moderationstalent von Hans-Joachim Kuhlenkampff acht Kandidaten aus verschiedenen europäischen Ländern gegeneinander an: In drei Spielrunden mussten sie Fragen zu eigens aufwendig nachgebauten Baudenkmälern oder von Kuhlenkampff persönlich gespielten Filmausschnitten beantworten, bis am Ende ein Kandidat gewann. In Erinnerung blieb vor allem Kuhlenkampff selbst: Etwa, dass er die Sendung gewöhnlich überzog, sodass die ARD ab einem gewissen Zeitpunkt extra kein Programm mehr vorbereitete, das direkt im Anschluss ausgestrahlt werden konnte. Als Kuhlenkampff die Quizshow jedoch eines Tages überraschend pünktlich zu Ende moderierte, sah sich der Sender gezwungen, minutenlang das ARD-Senderlogo einzublenden, um die Zeit bis zum nachfolgenden Programm zu überbrücken. Oder sein legendärer Bühnenabgang mit Butler „Herr Martin“, der eigentlich der Produzent der Sendung war, und Kuhlenkampff zum Abschluss Hut, Mantel und Schal reichte.


Dalli, Dalli (ZDF, 1971-1986)

Bei „Dalli, Dalli“ mussten die Kandidaten nicht nur schnell Fragen zu verschiedenen Themengebieten beantworten, sondern sich auch bei Geschicklichkeitsspielen beweisen – also zum Beispiel Wäsche aufhängen unter dem anfeuernden Ruf „Dalli, Dalli“. Ab 1976 wurden sie dafür von den Zuschauern mit einem „Spitze“ und Hans Rosenthals berühmtem Sprung belohnt. Die Kandidaten waren im Gegensatz zu den anderen Sendungen ausschließlich Prominente, die in Zweier-Teams gegeneinander antraten. Die erspielte Gewinnsumme kam unverschuldet in Not geratenen Familien zu Gute. Die Aktion „Dalli, Dalli hilft“ unterstützte so im Laufe der Jahre Familien in Not mit 1,4 Millionen Euro. Nach dem Tod des Moderators Hans Rosenthal übernahm die Hans-Rosenthal-Stiftung die Fortsetzung der Hilfsaktion.


Der Große Preis (ZDF, 1974-1993)

Die bekannte Multivisionswand hat wahrscheinlich noch jeder vor Augen: Bunte Felder mit den Themengebieten der Fragen, welche die Kandidaten in Runde zwei der Quizshow wählen und beantworten konnten. Zuvor hatten sie sich schon erfolgreich durch die erste Quizrunde zu ihrem Spezialgebiet gekämpft, bei dem sie ein Startkapital für die Multivisionswand erspielten. Unvergessen ist Wums Ruf „Thööölke“, der die Begegnung zwischen Moderator Wim Thoelke und Loriots Zeichentrickhund nach der zweiten Quizrunde einläutete. Manchmal mit von der Partie: Elefant Wendelin. In der dritten und letzten Quizrunde ging es um Geschwindigkeit: Hier musste jeder Kandidat Fragen zu seinem Spezialgebiet innerhalb von 60 Sekunden beantworten. Die Richtigkeit der Antworten beurteilten übrigens Experten, wie beispielsweise Karl Lagerfeld zum Thema Coco Chanel. Ein Moderationswechsel gestaltete sich nach dem Ausscheiden von Wim Thoelke schwierig, so wurde „Der Große Preis“ 1993 endgültig eingestellt.

Sie hätten sich auch ohne unseren Rückblick noch alle Quizshows vor Augen rufen können und sind ein wahrer Rateshow-Experte? Dann können Sie sicher unsere kleine Quizfrage zum Abschluss beantworten:


Warum moderierte Joachim Fuchsberger am 22. Oktober 1983 die Ausgabe von „Auf Los geht’s los“ im Nachthemd?

Er verlor eine Wette bei „Wetten, dass…?"


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