Zurückgedacht
Wenn Telefonzellen zu Bücherschränken werden: Kommunikation im Laufe der Zeit
Man kann eigene Bücher hineinstellen und Bücher, die einem gefallen, einfach mitnehmen – so funktionieren öffentliche Bücherschränke, die an immer mehr Orten zu finden sind. Oft wurden dafür auch alte Telefonzellen umfunktioniert. Denn wer braucht diese heutzutage noch, wenn alle mit dem Handy telefonieren? Wie wir kommunizieren, hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem gewandelt. Wir wagen einen Blick zurück und erinnern uns an Briefe, Telefonzellen und entdecken den Inhalt der ersten SMS!

Von Briefen und Postkarten
„Liebe Mama, wir sind gut im Ferienlager angekommen und das Wetter ist sehr sonnig. Ich habe schon viele neue Freunde gefunden.“ So oder so ähnlich lauteten tausende Briefe und Ansichtskarten aus Ferienlagern und Urlauben. Die bunten Postkarten und Briefe waren lange Zeit die Kommunikationsmittel der Wahl, die von Alltäglichem, Reisen, Gedanken und Problemen erzählten und als Liebesbrief der romantischen Bekundungen dienten. Für kurze, schnell zu übermittelnde Nachrichten war das Telegramm da, das im typischen Telegramm-Stil über das Wichtigste informierte. Telefone eroberten erst langsam die Privathaushalte. Wer keines hatte und dringend telefonieren musste, ging auf das Postamt oder zu den Nachbarn. Mit der Zeit lösten dann Tastentelefone die Wählscheiben-Telefone ab und 1971 übertraf dann zum ersten Mal die Zahl der geführten Telefongespräche die der Briefsendungen1.
Die E-Mail wird 50 Jahre alt
Heute aus keiner Arztpraxis mehr wegzudenken, etablierte sich in den 1970er Jahren das Faxgerät. Es war nun möglich, ganze Schriftstücke schnell von einem Ort zum anderen zu schicken. 1971 wurde zudem eines der wichtigsten Kommunikationsmittel unserer Zeit erfunden: die E-Mail2. Sie wird dieses Jahr also bereits 50 Jahre alt. Einfach und in Sekundenschnelle können Nachrichten mit zahlreichen Anhängen, von Bildern bis Videos und Dokumenten, um die ganze Welt verschickt werden. Es ist von daher nicht verwunderlich, dass sie Brief und Fax zunehmend verdrängt. Zu Beginn vor allem unter Technikliebhaber/-innen verbreitet, haben viele Menschen heute gleich mehrere E-Mail-Adressen für ihre elektronische Post.

Grüße per Video
Telefonieren wird mobil und die Zahl der Festnetztelefone, die eigentlich erst vor rund sechzig Jahren so richtig bei uns zu Hause angekommen sind, nimmt schon wieder ab. Und die nicht mehr genutzten Telefonzellen werden zu öffentlichen Bücherschränken oder landen im Museum. Durch die Ausbreitung von Mobiltelefonen etablierten sich auch neue Kurznachrichtendienste für Handys. 1992 wurde die erste SMS (die Kurzform des englischen „Short Message Service“, sozusagen ein Service für Kurznachrichten) verschickt: Diese Nachricht ging an den Chef von Vodafone und enthielt den Gruß „Frohe Weihnachten“.2 Mit der immer besseren Verfügbarkeit des Internets an jedem beliebigen Ort wird auch die klassische SMS bereits wieder durch zahlreiche, internetbasierte Dienste ersetzt. Soziale Netzwerke und Videotelefonie-Plattformen sind heute die meist genutzten Kommunikationswege – allen voran Plattformen wie „WhatsApp“, „Telegram“ und „Skype“. Darüber lassen sich nicht nur kurze Nachrichten teilen, sondern auch Bilder, Videos, Dateien und Verlinkungen zu Internetseiten.
Haben Sie früher eher zum Brief oder zum Hörer gegriffen? Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, wann in Ihrer Familie das erste Telefon Einzug erhielt, was der Inhalt Ihrer ersten SMS war und wann Sie Ihre erste E-Mail-Adresse eingerichtet haben.
Waren Briefpapier und Füllfeder zwischenzeitlich eher ein nostalgischer Anblick, liegen Briefe schreiben und Kalligraphie heute wieder im Trend. Ganze Bücher und Anleitungen im Internet unterrichten im Schönschreiben. Vielleicht entdecken Sie ja dadurch das Briefe schreiben (wieder) neu für sich?

Smartphone – Ihr täglicher Begleiter?
Das Smartphone ist auch zu Ihrem täglichen Begleiter und Hauptkommunikationsweg geworden? Hier erfahren Sie mehr über die modernen Geräte und wie Sie diese sinnvoll zur Unterstützung Ihres Gedächtnisses nutzen können:
Quellen:
1 de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Telefonnetzes, abgerufen am 31.3.2021
2 blog.wiwo.de/look-at-it/2013/02/15/infografik-die-geschichte-der-kommunikation-von-6000-vor-christi-bis-heute/, abgerufen am 31.3.2021