Zurückgedacht

Wie 2020 auf der Leinwand aussah

Es ist 2020 – und im Gegensatz zur Vorstellung vieler Filmemacher der letzten Jahrzehnte gibt es weder eine Kolonie auf dem Mond noch auf dem Mars. Das mag enttäuschend sein, doch schätzen wir uns glücklich, dass auch andere Szenarien, die Filme für das Jahr 2020 vorgesehen haben, (noch) nicht eingetreten sind, denn: Wir leben noch. Die Erde wurde weder von Drachen noch von Aliens heimgesucht. Zahlreiche Filme haben sich die Zukunft für 2020 ausgemalt. Im Folgenden ein kleiner Abgleich mit der Realität:


Person steht auf Felsen - Meteroidenschauer

Dystopien & Weltuntergang

Egal ob Filme um 2020 herum spielen oder Zeitreisen in dieses Jahrzehnt stattfinden, es ist nie eine Zeit, in der man gerne leben möchte. In „Die Herrschaft des Feuers“ (2002) wird die Erde 2020 von Drachen beherrscht, gegen die eine kleine Gruppe von Überlebenden kämpft. Wahlweise wird die Erde 2020 auch von verschiedensten Aliens heimgesucht. So zeigen es zumindest die Filme „A Quiet Place“ (2018), „Pacific Rim” (2013) und „Edge of Tomorrow” (2014). Es dürfte niemanden verwundern, dass diese für 2020 vorhergesagten Szenarien nicht eingetreten sind.


Roboter auf dem Mars

Technischer Fortschritt und Kolonien auf Mond und Mars

Beim technischen Fortschritt und der Besiedlung des Weltalls waren die Filmemacher meist zu optimistisch, was 2020 wirklich realisierbar ist: In „Moon Zero Two“ (1969) existiert 2020 eine Kolonie auf dem Mond, in „Time Machine“ (2002) ist diese immerhin bis 2030 im Bau (hier missglückt 2037 aber dann eine Sprengung, die den Mond in Stücken auf die Erde regnen lässt) und in „Mission to Mars“ (2000) und „Stranded“ (2001) landen 2020 Astronauten-Teams auf dem Mars. Nun, in der Realität steht 2020 immer noch nur eine Flagge auf dem Mond und eine Kolonie ist für die nächsten 20 Jahre nicht geplant. Im Zeitplan der NASA ist der rote Planet erst in den 2040er-Jahren vorgesehen – fraglich natürlich, ob das dann realistisch ist.1 Dennoch: Im Film „Edge of Tomorrow“ (2014), in dem die Erde 2020 wieder einmal von Aliens besetzt ist, kommen bei ihrer Bekämpfung einige Technologien zum Einsatz, an denen wirklich geforscht wird, auch wenn sie 2020 noch nicht einsatzbereit sind. Zum einen gibt es die im Film gezeigten „Quadcopter“, eine Art futuristischer, leistungsfähigerer Helikopter, bereits in der Realität als Modell. Diese sind beispielsweise manövrierfähiger als herkömmliche Hubschrauber. Zum anderen kommen beim Kampf gegen die Aliens Exoskelette zum Einsatz, welche die Soldaten in Kraft und Ausdauer unterstützen. Solche Exoskelette, also am Körper befestigte Stützstrukturen, werden schon entwickelt und sind teilweise sogar bereits im Einsatz – allerdings nicht unbedingt im Militärbereich. Stattdessen sollen sie Gelähmten wieder zum Gehen verhelfen und unterstützen Mitarbeiter in Produktion und Logistik, z. B. bei der Arbeit über Kopf oder beim Tragen schwerer Lasten.2 Im Film „Blade Runner“ (1982), der in Los Angeles des Jahres 2019 spielt, werden zudem Gespräche über Videotelefonie geführt. Eine Technologie, die heute Dank Internetplattformen wie „Skype“ oder „FaceTime“ weit verbreitet ist.


Roboter menschenähnlich

Gesellschaft und Menschen

Androiden, also menschenähnliche Roboter, ergänzen oft die menschlichen Gesellschaften in Science-Fiction-Filmen. So auch in „Blade Runner“ (1982), wo im Jahr 2019 sogenannte „Replikanten“ ein Raumschiff kapern und auf die Erde fliehen, wo sie dann gesucht werden. Replikanten sind gentechnisch entwickelte, sehr menschenähnliche Roboter und auch wenn es bislang keine Replikanten gibt, sind gentechnisch veränderte Organismen 2020 durchaus Realität. Auch existieren bereits eine Vielzahl an menschenähnlichen Robotern, wenn auch meist nur zu Unterhaltungs- oder Marketingzwecken.3

In „Blade Runner“ (1982) und „… Jahr 2022 … die überleben wollen" (1973) werden zudem Überbevölkerung und damit verbundene Probleme bei der Ernährung thematisiert. In beiden dargestellten Gesellschaften gibt es 2019 bzw. 2022 fast nur noch Kunst-Nahrung und in "Blade Runner" sind Tiere auch fast ausgestorben – extrem zugespitzt also Probleme, die auch im wirklichen 2020 existieren.


2 ältere Paare beim Filmabend

Ein bisschen Zukunft im heute

Auch wenn die Science-Fiction-Szenarien und -Technologien für 2020 im Großen und Ganzen übertrieben sind, macht es doch Spaß sich die Zukunft auszumalen. Vielleicht ist dies Anlass, den einen oder anderen Science-Fiction-Film hervorzukramen und einen Filmeabend zu veranstalten. Möglicherwiese fallen Ihnen noch mehr Filme ein und Sie erinnern sich an futuristische Szenarien, die Sie sich selbst irgendwann einmal ausgedacht haben: Haben Sie sich in der Vergangenheit je gefragt, wie die Welt 2020 aussehen wird? Waren Smartphones dabei? Die kleinen Computer vermitteln doch ein bisschen das Gefühl als würde man im Vergleich zu früher tatsächlich in einer Science-Fiction-Welt leben.


Person mit Smartphone in der Hand

Smartphones und Gedächtnis

Wie und ob die Smartphone-Nutzung unser Gedächtnis beeinflusst, erfahren Sie hier.

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