Alltagsdinge leichter merken – mit Mnemotechniken!

Einige sogenannte Mnemotechniken, also Merkhilfen, haben wir Ihnen bereits in der Vergangenheit vorgestellt. So auch beispielsweise die Loci-Methode. Dabei läuft man eine imaginäre Route ab und verknüpft den Weg mit verschiedenen Dingen, die man sich merken möchte. Auch Eselsbrücken und Merksätze helfen dabei, sich Informationen leichter und besser merken zu können. Für Sie war bei diesen Methoden bisher nichts Passendes dabei? Wir haben für Sie hier weitere praktische Merkhilfen für den Alltag zusammengestellt.


Der Gedächtnispalast

Die Mnemotechnik "Gedächtnispalast" fand bereits im antiken Griechenland Anwendung und wurde insbesondere durch die Fernsehserie Sherlock einem breiten Publikum bekannt.1 Sherlock Holmes nutzt diese Technik, um sich zahlreiche Details zu merken, die ihm bei seiner Detektivarbeit von großem Nutzen sind. Bei dieser Merktechnik geht es darum, dass man in Gedanken einen prächtigen Palast errichtet und ihn mit mehreren fantastischen Räumen und auffälligen Einrichtungsgegenständen ausstattet, die leicht zu merken sind. In diesen Räumen platziert man dann die zu merkenden Informationen, ähnlich wie bei der oben genannten Loci-Methode. Auch hier gilt wieder der Grundsatz: Je übertriebener und auffälliger die Gedankenbilder sind, desto leichter werden die zu merkenden Dinge im Gedächtnis behalten.


So gehen Sie vor, um einen Gedächtnispalast zu bauen:

  1. Beginnen Sie am besten mit einer Etage und platzieren Sie darin gedanklich verschiedene Räume wie den Eingangsbereich, die Treppe, den Gang, den Salon und den Speisesaal. Gestalten Sie diese Räume nach Ihren Vorlieben mit extravaganten Möbeln, wertvollem Dekor und edlen Böden.

  2. Sobald Sie sich diese Etage gut eingeprägt haben, können Sie nach und nach weitere Etagen hinzufügen. Ihr Palast wird wachsen. Dieser "Bauprozess" kann über einen längeren Zeitraum von Wochen oder sogar Jahren erfolgen. Nehmen Sie sich Zeit und haben Sie keine Eile!

  3. Sie können den einzelnen Räumen auch bestimmte Themen zuordnen. So merken Sie sich zum Beispiel in der Empfangshalle immer ihre Einkaufsliste und nutzen den Festsaal für die Geburtstagsdaten.

  4. Ähnlich wie bei der Loci-Methode platzieren Sie dann Ihre "Merkgegenstände" in skurrilen Bildern in einem der Räume. Zum Beispiel können Sie sich vorstellen, wie Sie das Speiseöl von der Einkaufsliste gedanklich auf den Boden in der Empfangshalle schütten. Dadurch entsteht die Vorstellung, dass die Besucher auf dem Öl ausrutschen oder darauf gleiten. Das erleichtert das Merken.

Das Zahl-Form-System

Sie sind auf der Suche nach einer Methode, um sich Zahlen – wie z. B. Telefonnummern oder PINs – besser merken zu können? Dann ist das Zahl-Form-System eine geeignete Methode, um Zahlenkombinationen langfristig im Gedächtnis zu verankern. Denn: Geschichten merkt sich das Gehirn viel einfacher als Zahlen. Dazu werden die Zahlen in Worte und Symbole umgewandelt, die man sich selbst ausdenkt und einprägt. Anschließend wird aus diesen Wörtern eine Geschichte erstellt, da die meisten Menschen sich Bilder viel besser merken können als Zahlen.

Hier ein kleines Beispiel: Sie möchten sich die folgende PIN einprägen: 4708.

4 = Auto (4 Räder)
7 = Sieben Zwerge
0 = Ei
8 = Spinne (acht Beine)

Mit dem Auto fuhren sieben Zwerge eines schönen Tages los, um Eier zu holen. Mitten auf der Strecke bemerkten Sie, dass sie eine Spinne mit an Bord hatten und fingen panisch an zu schreien. Einen Sinn müssen die Geschichten dabei nicht ergeben – ganz im Gegenteil: je absurder die Geschichte, desto leichter kann sich unser Gehirn diese merken. Probieren Sie es doch beim nächsten Mal selbst aus!


Satz-Verknüpfung

Nutzen Sie online immer dieselben Passwörter? Das kann schnell zum Verhängnis werden, insbesondere dann, wenn Sie keine Zahlen, Zeichen und eine Kombination aus Klein- und Großbuchstaben verwenden. Die Satz-Verknüpfungs-Methode eignet sich daher besonders gut, um sich sichere Passwörter ganz einfach zu merken. Dabei verknüpfen Sie das Passwort z. B. mit einem Vorsatz oder Wunsch.

Hier ein kleines Beispiel: Nehmen wir den Vorsatz „Ich mache mindestens 3x die Woche 45 Minuten Sport!". Für Ihr Passwort verwenden Sie dann jeweils den ersten Buchstaben eines Wortes in der entsprechenden Groß- oder Kleinschreibung, sowie alle Zahlen und Satzzeichen. Das entsprechende Passwort lautet in diesem Fall „Imm3xdW45MS!".

Das hilft Ihnen nicht nur dabei sich schwierige Passwörter langfristig zu merken, sondern unterstützt Sie auch dabei Ihren Vorsatz stets vor Augen zu haben. Je öfter Sie sich Ihre Wünsche und Vorsätze in Erinnerung rufen und wiederholen, desto eher gelingen sie.


Noch nicht genug?

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