Vorausgedacht
Wie die junge Generation im Internet mit Bildern plaudert
Griffen Sie früher vielleicht zum Telefonhörer, um mit der besten Freundin zu plaudern, verschicken die Enkel heute Schnappschüsse über Plattformen wie Snapchat. Interaktionsmöglichkeiten bieten diese virtuellen sozialen Netzwerke viele: ob kurze Videos, perfekt in Szene gesetzte Fotos des Wochenendspaziergangs oder schlichte Nachrichten zum Austauschen. Kommunizieren Menschen, die dem Teenie-Alter entwachsen sind, auf Facebook und WhatsApp, sind bei Jugendlichen Instagram, Snapchat und seit einiger Zeit TikTok beliebte Plattformen.

1. Instagram
Instagram gibt es seit 2010 und hat mittlerweile eine Milliarde aktiver Nutzer, d.h. jeder Siebte auf der Welt nutzt dieses soziale Netzwerk auf seinem Smartphone oder Computer1. Instagrams Markenzeichen ist das Teilen von Fotos. Jeder Nutzer erschafft sich auf seinem persönlichen Profil sein eigenes Fotoalbum und kann die Fotoalben anderer Nutzer abonnieren. Die aufgenommenen Fotos können dabei nachträglich mit verschiedensten Filtern z. B. in der Farbtönung bearbeitet werden. Auf der eigenen Startseite werden die Nutzer über die neusten Aktivitäten ihrer abonnierten Kanäle informiert und sehen sofort, wenn z. B. ein neues Foto in abonnierten Fotoalben hinzugefügt wurde. Menschen, die einem Profil folgen, bezeichnet man als Follower (vom englischen Wort follow für „folgen“). Dem Profil von manchen Nutzern folgen sehr viele andere Menschen. Sie wurden durch Instagram zu kleinen Berühmtheiten, sogenannten Influencern (vom englischen Wort influence für „beeinflussen“). Mit ihrer Bekanntheit lässt sich sogar Geld verdienen: Die Werbeindustrie nutzt diese beliebten Profile und lässt ihre Produkte im Rahmen von bezahlten Kooperationen auf einem Foto präsentieren.
2. Snapchat
Diese Plattform wurde 2011 gegründet und erfreut sich unter Jüngeren zunehmender Beliebtheit. Der Name Snapchat setzt sich aus den englischen Wörtern snap für Schnappschuss und chat für plaudern zusammen – und nach diesem Prinzip funktioniert Snapchat. Hier können Bilder an andere Nutzer versendet werden.

Das Besondere: Diese sind nur für zehn Sekunden nach dem ersten Anschauen verfügbar und werden dann automatisch gelöscht. Snapchat bietet wie Instagram Filter und weitere Spielereien an, mit denen die eigenen Fotos vor dem Verschicken bearbeitet werden können. Zweifelhafte Berühmtheit erlangte hier der „Hunde-Filter“: Klickt man diesen an und hält sein Gesicht in die Smartphone-Kamera, erkennt diese automatisch das eigene Gesicht und setzt diesem auf dem Bildschirm Hundeohren und eine Hundeschnauze auf.
3. TikTok
Auf TikTok können Musikclips angeschaut und im Karaoke-Stil eigene kurze Videos aufgenommen, bearbeitet und geteilt werden.

Die App ist besonders bei den um die Jahrtausendwende geborenen, der Generation Z, beliebt – sie wurde bisher ganze zwei Milliarden Mal heruntergeladen und hat eine halbe Milliarde aktive Nutzer2. Oft entstehen auf diesen Plattformen sogenannte virale Trends: Ein aktuelles Beispiel ist der schottische Postbote Nathan Evans, der Ende 2020 ein Video auf TikTok veröffentlichte, in dem er ein altes Seemannslied sang. Innerhalb kurzer Zeit wurde das Video millionenfach angeklickt und hat Millionen andere weltweit dazu inspiriert, auf TikTok ebenfalls Videos zu teilen, in denen sie alte Seemannslieder singen.
Verrückt, nicht wahr, wie junge Leute heute so miteinander kommunizieren. Wie haben Sie das früher gemacht, als es noch keine sozialen Medien, geschweige denn Smartphones gab? Vielleicht sind in der Schule Zettelchen durch die Reihen gewandert. Jede Generation hat ihre eigenen Kommunikationsmittel und -wege, aber uns alle verbindet, dass der Austausch mit Freunden wichtig ist. Erinnern Sie sich doch mal, wie Sie in Ihrer Jugend kommuniziert haben. Ihre Kinder oder Enkel hören sicher auch gespannt zu, wie Sie die beste Freundin, den besten Freund oder den Schwarm kontaktiert haben.

Smartphones und Gedächtnis
Auch wenn Sie sich nicht gleich selbst ein Profil in einem sozialen Netzwerk anlegen möchten, wollen Sie gerne mehr über Smartphones und das Gedächtnis wissen? Weitere Informationen dazu finden Sie hier: