Vorausgedacht

Wer würde nicht gerne einen Text nur einmal durchlesen und ihn dann nie wieder vergessen? Leider funktioniert unser Gedächtnis so nicht. Die Frage, wie man sich Textinhalte besser merken kann, beschäftigt auch die Forschung. Das Ergebnis waren neben neuen Erkenntnissen auch eine besondere Schriftart und einige Tricks, wie das Merken im Alltag besser gelingen kann:

Hilft die Schriftart beim Merken von Text?

Ja, sagen australische Forscher. Sie entwickelten dazu eine besondere Computer-Schriftart: Sans Forgetica1.

Maria backt einen Kuchen nach einem Rezept mit Äpfeln und Nüssen. (Satz in Sans Forgetica)

Wie der Kunstname schon sagt, "sans" = ohne und "forgetica" = zu vergessen, also "ohne zu vergessen", vergisst man Gelesenes in dieser Schriftart weniger, als den gleichen Text in einer anderen Schriftart. Dass dies funktioniert, haben die Forscher in einer Studie mit 400 Studenten nachgewiesen. Aber was macht Sans Forgetica so besonders?

Wann sich das Gedächtnis Texte merkt

Schon aufgefallen? Sans Forgetica sieht auf den ersten Blick seltsam aus - sie hat viele Lücken und ist entgegen sonstiger Gewohnheiten nach links geneigt. In der Folge muss man sich beim Lesen mehr anstrengen als sonst, um das Gelesene zu erfassen. Ging es Ihnen auch so?

Dieses "gewünschte Erschwernis" ist der Trick dieser Schriftart. Aufgrund der ungewohnten Hindernisse beim Lesen muss das Gehirn länger bei einem Wort verweilen und hat mehr Zeit für die kognitive Verarbeitung, was letztendlich zu einer besseren Lernleistung führt. Bei herkömmlichen Schriftarten, wie Arial oder Times New Roman, tritt dieser Effekt nicht ein.

Zu sehr darf die Schrift dabei aber auch nicht von der Norm abweichen, denn sonst wird das Gedächtnis überfordert und Gelesenes prägt sich ebenfalls nicht ein. Sans Forgetica findet gerade den Mittelweg für den Merk-Effekt. Wer sie ausprobieren möchte, kann sie kostenlos auf der englischsprachigen Internetseite www.sansforgetica.rmit der RMIT Universität (Royal Melbourne Institute of Technology), von der sie entwickelt wurde, herunterladen2.

Gedächtnis-Tricks zum Merken von Text

Neben der Schriftart gibt es noch einige andere Tricks, wie man sich Texte besser merken kann. Vielleicht ist einer für Sie dabei:

1. Aufschreiben
Den Text, den man sich merken möchte, handschriftlich aufzuschreiben, ist ein altbewährter Trick, um sich Inhalte besser einzuprägen. Schreiben ist ein komplexer Prozess verbunden mit Bewegung und einer Reizung des Tastsinns. Beim Schreiben denkt man zudem über das Geschriebene nach. Letztendlich arbeitet das Gehirn auf Hochtouren - und das Geschriebene prägt sich ein.3

2. Erzählen
Sprechen Sie laut aus, was Sie sich merken möchten, indem Sie sich den Text beispielsweise selbst vorlesen oder ihn jemand anderem erzählen. Lautes Aussprechen zählt zu den effektivsten Methoden, sich Inhalte zu merken.3

3. Bewegen
Verknüpfen Sie die Inhalte des gelesenen Textes mit einer bestimmten Bewegung. Bereits Kleinkinder merken sich neue Gegenstände besser, wenn sie diese anfassen und ertasten können. Das ist bei Erwachsenen nicht sehr anders. Durch das Zusammenspiel eines abstrakten Zusammenhangs mit einer dazu passenden körperlichen Bewegung, setzt sich die Information im Gehirn besser fest und der Lernerfolg wird gesteigert.4

4. Wiederholen
Wiederholen ist wohl der Klassiker unter den Merkmethoden - und gleichzeitig unabdingbar, um sich Inhalte längerfristig zu merken. Um Gelesenes vom Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis zu bekommen, muss man es so oft es geht wiederholen. Sich den zu merkenden Text auf Karteikarten zu notieren, ist dafür eine gute Methode.5

Sich Texte zu merken ist natürlich immer mit einem gewissen Aufwand verbunden - das Gedächtnis muss für eine verbesserte Merkfähigkeit gefordert werden. Aber es lohnt sich. Lernen hält das Gehirn aktiv, indem es neue Vernetzungen schafft und alte stärkt. 


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Im Englischen heißen sie "Hacks" (ausgesprochen "Häcks") - die Tricks und Kniffe, die uns das Leben erleichtern. Der Begriff hat sich auch hierzulande etabliert und ganz besonders im Zusammenhang mit dem PC. Hier sind unsere Computer-Hacks für Sie:
 

Das sind die besten Computer-Hacks

Schnellzugriff per Lesezeichen

Um sich eine Internetseite zu merken und als Favorit bzw. Lesezeichen abzuspeichern, gehen Sie auf die gewünschte Seite und klicken Sie mit der linken Maustaste auf das Sternchen rechts oben neben der Adresse der Internetseite. Es öffnet sich ein Feld mit der Angabe "Lesezeichen hinzufügen". Hier können Sie einen eigenen Namen für die Internetseite vergeben und auch einen Ordner anlegen, um Ihren Favoriten darin abzuspeichern. Mit einem Klick auf "Fertig" oder "Hinzufügen" ist das Lesezeichen erstellt und Sie können jederzeit in Sekundenschnelle darauf zugreifen. Probieren Sie es doch gleich einmal aus - und speichern sich diese Internetseite.

Für einen einfachen Zugriff lassen Sie sich am besten die Lesezeichen-Liste mit allen Favoriten und Ordnern anzeigen. Das funktioniert je nach Browser unterschiedlich. Wählen Sie die Variante für die Sie das zugehörige Symbol oben rechts in der Bildschirm-Ecke finden (aufgeschlagenes Buch, Stern mit drei Zeilen oder drei kleine Punkte):
  

Browser Firefox: Klicken Sie mit der linken Maustaste auf das Symbol des aufgeschlagenen Buches. Die Lesezeichen erscheinen dann direkt am Bildschirmrand.

Browser Edge: Klicken Sie auf den Stern mit drei Zeilen am rechten oberen Rand. Erscheinen hier die Favoriten, können sie durch einen Klick auf das Stecknadel-Symbol fixiert werden.

Browser Chrome: Klicken Sie auf die drei kleinen Punkte rechts oben. Anschließend drücken Sie auf "Einstellungen" und schieben schließlich unter dem Punkt "Darstellung" den Regler neben "Lesezeichenleiste anzeigen" nach rechts (erscheint dann farbig).

Was sich kompliziert anhört, ist gar nicht so schwierig. Probieren Sie es einfach aus. Sie können hier nichts falsch machen!

Ansichten einfach anpassen

Sie möchten Ihre Bildschirmansicht vergrößern? Halten Sie die [Strg]-Taste gedrückt und bewegen Sie das Rad der Maus nach oben (oder zum Verkleinern nach unten). In Webbrowsern kann man ohne die Maus dazu auch die Tasten [Strg] und [+] bzw. [-] benutzen. Bei doppelt belegten Tasten muss man hier eventuell zusätzlich die Taste [Fn] drücken.
 

Nehmen Sie die Abkürzung!

Als Shortcuts (dt. Abkürzung) werden Tastenkombinationen bezeichnet, mit denen man schnell und einfach bestimmte Funktionen durchführen kann. Vielleicht kennen Sie schon [Strg] + [C] fürs Kopieren und [Strg] + [V] fürs Einfügen? Daneben gibt es zum Beispiel auch

  • [Strg] + [A]: Alles markieren
  • [Strg] + [X]: Ausschneiden
  • [Strg] + [S]: Aktuelles Dokument speichern
  • [Strg] + [P]: Aktuelles Dokument drucken
  • [Strg] + [F]: Im geöffneten Dokument oder der offenen Internetseite suchen (mithilfe einer Suchmaske)

Je öfter Sie die Kombinationen anwenden, desto schneller prägen sie sich ins Gedächtnis ein.

Noch ein Tipp: 
Mit [F1] rufen Sie die Windows-Hilfe auf, wenn Sie Fragen haben.
 

Schlauer suchen, besser finden

Sie sind im Internet auf der Suche nach einer bestimmten Formulierung oder einem Zitat? Wenn die Worte in einer bestimmten Reihenfolge stehen sollen, setzen Sie die Suchbegriffe als Ganzes in Anführungszeichen!

Sie möchten bei der Suche nach einem Begriff ein bestimmtes Wort ausschließen? Fügen Sie zum Suchbegriff ein Minus und danach direkt das unerwünschte Wort hinzu! Wenn Sie also beispielsweise ein Rezept für einen Rührkuchen ohne Butter suchen, geben Sie "Rührkuchen -Butter" in das Suchfeld ein.

Noch mehr Computer-Hacks finden Sie über die Suche im Internet.

Unser Tipp: 
Bleiben Sie am Ball und lernen Sie immer wieder dazu - jedes neu erworbene Wissen gibt dem Gehirn wichtige Impulse, schafft neue Vernetzungen und stärkt die geistige Leistungsfähigkeit!


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Zum Gedächtnis-Training

Seit 1982 wird er jährlich am 29. April begangen: Der Welttag des Tanzes. Warum gerade dieser Tag? Es ist der Geburtstag von Jean-Georges Noverre, einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Tanzgeschichte und Begründer des modernen Balletts im 18. Jahrhundert. In zahlreichen Aufführungen und Festen präsentieren Tanzschulen, Vereine und Studios die Vielfalt des Tanzes: Vom klassischen Ballett über Folkloretänze, von Walzer über Foxtrott und Tango bis hin zu Breakdance und anderen Modetänzen ist alles vertreten. Darbietungen und Workshops sollen die Zuschauer zudem animieren, selbst das Tanzbein zu schwingen. Warum sich das in jedem Alter lohnt und wie das Tanzen Körper und Geist jung hält, haben wir für Sie herausgefunden.

Welttag des Tanzens

Eine Fülle positiver Wirkungen

Musik und Rhythmus, Bewegung und Berührung, Gesundheit und Glücksgefühle – das alles kommt im Tanz zusammen. Die regelmäßige moderate Bewegung zur Musik verbrennt Kalorien, stärkt Muskulatur, Knochen und Gelenke, hält Bänder und Sehnen geschmeidig und sorgt für eine gute Körperhaltung. Tanzen fördert den Gleichgewichtssinn, die Beweglichkeit und das Reaktionsvermögen. Es baut Stress ab und hebt die Laune, denn durch die Aktivität in Gesellschaft von Gleichgesinnten und durch Berührungen werden verstärkt Glückshormone ausgeschüttet.1,2

Tanzen bringt das Hirn auf Trab

Gehirn und Geist profitieren immens von Walzer, Tango & Co. In der Tanzstunde sind Konzentration und Kurzzeitgedächtnis gefragt, Koordination ebenso wie räumliches Denken. Beim Paartanz braucht es Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, sich auf den Tanzpartner ebenso wie auf den Rhythmus der Musik einzustellen. Unterschiedliche Reize wirken auf das Gehirn ein und werden in verschiedenen Hirnregionen verarbeitet. Durch solche vielfältigen Impulse entstehen bis ins hohe Alter hinein neue Nervenverbindungen und es können sogar neue Nervenzellen gebildet werden.1

Aktiv gegen das Demenzrisiko

Mit jedem Schritt und jeder Drehung tanzt man zudem gegen das Risiko an, eine Demenzerkrankung zu entwickeln. Das belegt eine Langzeitstudie des Albert Einstein College in New York aus dem Jahre 2003. Daten von 469 Studienteilnehmern über einen Zeitraum von 21 Jahren belegen, dass Menschen, die regelmäßig tanzten, im Vergleich zu anderen ein um 76 % geringeres Demenzrisiko aufwiesen.3,4

Auch eine Studie der Universität Magdeburg aus dem Jahr 2017 zeigt, dass Tanzen geistig jung hält. Die Forscher untersuchten Menschen im Alter von 63 bis 80 Jahren, die über 18 Monate hinweg dreimal pro Woche ein Tanzprogramm absolvierten. Aufnahmen im Kernspintomografen zeigten, dass sich bei den Teilnehmern danach bestimmte Regionen im Gehirn vergrößert hatten, nämlich diejenigen, die für die Bewegungskoordination und das Gedächtnis zuständig sind.5

Tanzen à la carte!

Viele gute Gründe also, sich aufs Parkett zu wagen. Auch Tanzmuffel sollten sich von diesen Tatsachen überzeugen lassen und es mit einfach zu erlernenden Schrittfolgen versuchen. Eine praktische Hilfe, um beliebte Gesellschaftstänze zu erlernen oder sich diese wieder ins Gedächtnis zu rufen, sind übrigens die ratiopharm-Tanzkarten. Sie erklären anhand von anschaulichen Abbildungen Schritt für Schritt, wann der Fuß in welche Richtung muss. 

Rhythmus für die grauen Zellen

Die Karten mit dem Titel „Rhythmus für die grauen Zellen“ können Sie direkt herunterladen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß damit!  

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Quellen
1 www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/So-gut-ist-Tanzen-fuer-Koerper-und-Geist,tanzen434.html. Zugriff am 24.01.2020.
2 www.liebenswert-magazin.de/warum-tanzen-so-gesund-ist-2748.html. Zugriff am 24.01.2020.
3 Verghese J, Lipton RB, Katz MJ, Hall CB, Derby CA, Kuslansky G, Ambrose AF, Sliwinski M, Buschke H. Leisure activities and the risk of dementia in the elderly. N Engl J Med. 2003 Jun 19;348(25):2508-16. Zugriff am 27.01.2010 unter www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=leisure+activities+and+the+risk+of+dementia+verghese+2003.
4 www.wissenschaft.de/umwelt-natur/tanzen-macht-schlau/. Zugriff am 27.01.2020.
5 www.ovgu.de/Presse+_+Medien/Pressemitteilungen/PM+2017/Oktober/PM+104_2017-p-60498.html. Zugriff am 27.01.2020.

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