Vorausgedacht

An alle Tabletten gedacht: Tricks und Erinnerungshilfen für die Medikamenteneinnahme

Ob akuter Infekt oder dauerhaftes gesundheitliches Problem: Steht die tägliche Einnahme von Medikamenten an – womöglich von gleich mehreren Präparaten zu unterschiedlichen Zeiten, in verschiedenen Dosierungen, die noch dazu alle unterschiedlich aussehen – kann schnell der Überblick verloren gehen. Dann ist es nur allzu menschlich, wenn eine Tablette vergessen wird. In Deutschland werden übrigens 40 % der Medikamente nicht eingenommen und dies eben zu einem erheblichen Teil deshalb, weil sie schlicht vergessen werden1. Damit Medikamente allerdings richtig wirken, ist die korrekte Einnahme Voraussetzung. Wenn Präparate regelmäßig nicht genommen werden, kann das schlimmstenfalls gravierende Folgen haben. Mit Gedächtnisstützen und kleinen Tricks behalten Sie bei der Medikamenteneinnahme den Überblick.

Routinen schaffen

Routinen sind deshalb so praktisch, weil sie automatisch ablaufen und man das Gehirn entlastet, indem man nicht mehr aktiv überlegen muss, welcher Schritt als nächstes kommt. Die Einnahme der Medikamente in tägliche Routinen einzubetten, hilft, sie nicht zu vergessen. Und das geht meist recht einfach: Medikamente, deren Einnahme nüchtern erfolgen muss, können beispielsweise morgens immer mit dem ersten Glas Wasser eingenommen werden. Viele Medikamente müssen regelmäßig vor, mit oder nach einer Mahlzeit geschluckt werden und lassen sich daher einfach in die Mahlzeitenroutine integrieren – indem die Tablette mitgedeckt wird oder sie genommen wird, bevor Sie mit den Essensvorbereitungen beginnen. Oder legen Sie neue Routinen fest. So könnte der Verdauungsspaziergang mit der Medikamenteneinnahme enden. Hilfreich ist es auch, die Medikamente an einem festen Ort zu platzieren, den man öfters im Blick hat oder an dem man zu einer bestimmten Tageszeit vorbeikommt. Auf diese Weise geraten die Medikamente nicht aus den Augen und damit nicht aus dem Sinn.

roter Wecker und Kapseln im Hintergrund

Erinnerungsstützen

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich an die Medikamenteneinnahme zu erinnern. Ein Klebezettel am Spiegel oder dem Kühlschrank kann eine gute Merkhilfe sein. Auch das Smartphone lässt sich dafür gut nutzen. Auf ihm kann ein sich wiederholender Alarm installiert werden. Mittlerweile gibt es für alle Lebenslagen Apps (= Programme für das Smartphone), so auch zur Medikamenteneinnahme. Die hilfreichen Programme wie MyTherapy oder Mediteo erinnern rechtzeitig und zudem kann in ihnen vermerkt werden, wenn das Medikament genommen wurde.

Familie & Freunde nutzen

Auch die Familie kann dabei unterstützen, die Medikation im Blick zu behalten. Es kann hilfreich sein, Freunde oder Verwandte zu einer bestimmten Zeit anzurufen, um an die Einnahme von Präparaten zu erinnern. Ein regelmäßiger Telefontag mit einer Freundin oder einem Bekannten ist dann nicht nur eine gute Gelegenheit, Kontakte zu pflegen, sondern auch, um an die Gesundheitspflege zu denken.

Richtig sortieren

Gut sortiert ist halb erinnert! Wie für Unterlagen, die Rezeptsammlung oder den Kleiderschrank kann ein gutes Ordnungssystem auch bei Medikamenten helfen, den Überblick zu behalten. Arzneimittel können beispielsweise in unterschiedliche Boxen oder Schälchen je nach Einnahmehäufigkeit sortiert werden – mehrmals täglich, täglich, wöchentlich.

Medikamentenplan gestalten

Ein Medikamentenplan wird individuell gestaltet und bietet eine gute Übersicht über die tägliche Arzneimittelration. Auf ihm können Sie alle Medikamente, vielleicht sogar mit Bildern der Packung oder Tablette, die eingenommen werden müssen, festhalten und abhaken, wenn das Medikament genommen wurde. Am besten hängt der Plan am Badezimmerspiegel oder an einem anderen Ort, an dem Sie regelmäßig vorbeikommen.



Kleine Helfer gegen Vergesslichkeit

Nicht nur bei der Medikamenteneinnahme unterstützen kleine Tricks und Merkhilfen das Gedächtnis, sich an alles Wichtige zu erinnern. Mehr Tipps für den Alltag gibt es hier:

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