Auf der Suche nach Glück

Kann man Glück erforschen? Ja! Die Glücksforschung beschäftigt sich damit, was ein glückliches Leben ausmacht und wie wir (noch) mehr Glück in unserem Leben finden können (z. B. durch das Setzen neuer Ziele). Glück beeinflusst auch die Gesundheit: So können sich Glücksgefühle zum Beispiel positiv auf Krankheitsverläufe auswirken. Hier erläutern wir Erkenntnisse aus der Glücksforschung sowie der Positiven Psychologie und zeigen auf, wie das Glück und die Wahrnehmung des Glücks unser Gedächtnis und die Gehirngesundheit beeinflussen können.


Glück, Zufriedenheit und Positive Psychologie

Das Streben nach Glück ist nicht nur ein Titel, mit dem Filmgeschichte geschrieben wurde. Schon seit Jahrtausenden beschäftigen sich die Menschen mit der Frage, wo und wie sie das Glück finden. Mittlerweile wurde „das Streben nach Glück“ sogar als ein „grundlegendes menschliches Ziel“ von den Vereinten Nationen anerkannt.1 Hier stellt sich aber die Folgefrage: Was macht uns wirklich glücklich und zufrieden? Und was ist Glück überhaupt? Hat die Wissenschaft hier eine Antwort? Glücksforscherinnen und Glücksforscher sind sich einig: Glück kann am besten als „ein subjektives Wohlbefinden, das für jeden etwas anderes bedeuten kann“ beschrieben werden. Diese doch sehr vage Definition kann die Positive Psychologie etwas weiter einschränken: In deren Kontext ist Glück ein „häufiges Auftreten positiver Gefühle und ein damit einhergehendes seltenes Auftreten negativer Gefühle“. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass negative Gefühle wie Trauer überspielt werden sollten – auch diese haben ihre Berechtigung!2


Einfluss des Glücks auf das Gehirn

Die Vorgänge im Gehirn, die vor sich gehen, wenn wir glücklich sind, können nicht umfassend in wenigen Sätzen erklärt werden. In aller Kürze könnte es aber wie folgt beschrieben werden: Wenn uns etwas Schönes passiert oder etwas besser läuft als erwartet, dann werden die Neuronen in unserem Mittelhirn aktiv. Dopamin wird ausgeschüttet – das sogenannte „Glückshormon“. Das Dopamin wird ins Vorderhirn transportiert und treibt die dortigen Neuronen an, zum Beispiel Endorphine zu produzieren, die wiederum euphorische Gefühle auslösen. Gleichzeitig wird das Dopamin in unser Frontalhirn geleitet. Das sorgt dafür, dass das Gehirn auf das Empfinden von Glück geschärft wird. Die Aufmerksamkeit steigt und wir lernen, was uns gut tut.2 


Wer gesund ist, ist glücklich – und andersherum

„Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.“
Voltaire
 

Glück ist also wie man sieht ein facettenreiches und individuelles Thema, das stark von Gesundheit, sozialem Umfeld und der allgemeinen Lebenszufriedenheit beeinflusst wird. Interessanterweise zeigen Studien aus der Glücksforschung, dass viele Menschen über 50 Jahre ein hohes Maß an Zufriedenheit und Glück empfinden, trotz der Herausforderungen, die das Älterwerden mit sich bringt. Dies kann auf eine positive Lebenseinstellung, gute Stressbewältigung und starke soziale Bindungen zurückgeführt werden. Auch die geistige Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle für das Glücksempfinden. Regelmäßige geistige Aktivität und körperliche Bewegung können dabei helfen, kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis und Aufmerksamkeit zu verbessern und somit das Wohlbefinden zu steigern. Doch Glück ist individuell und variiert von Person zu Person. Daher ist es wichtig, den eigenen Weg zum Glück zu finden und zu verfolgen.2,3 


Schnelle Glücksschübe: Ideen für Glücksmomente im Alltag

Das Glück, das wir in unserem Alltag finden, kann aus mehreren Quellen stammen: Forschende haben eine Daumenregel aufgestellt, die besagt, dass 50 Prozent der Fähigkeit Glück zu empfinden, angeboren sind. Weitere 10 Prozent sind von äußeren Umständen wie Gesundheit, Sicherheit oder Reichtum abhängig. Doch es wird davon ausgegangen, dass die restlichen 40 Prozent von uns selbst beeinflusst werden können.1 Dies bedeutet, dass wir aktiv dazu beitragen können, positive Gefühle in uns hervorzurufen. Das kann körperliche Aktivität sein oder auch das bewusste Ausführen kleinerer, alltäglicher Gesten. Hier haben wir Ihnen einige Beispiele und Tipps mitgebracht, die Sie glücklich machen können. Denn das Glück liegt manchmal näher, als man denkt!


Machen Sie es wie die Schweden, die als eines der zufriedensten Völker der Welt gelten und legen Sie Pausen ein! Das kleine Pausenglück heißt in Schweden „Fika“ und kommt nicht ohne Kaffee und leckeren Kuchen aus.  


Wenn Sie sich schon immer gewünscht haben, schöne Momente festhalten zu können, dann ist der nächste Tipp für Sie: Schreiben Sie sich schöne Erlebnisse oder Gedanken auf kleine Zettel und stecken diese in ein Marmeladenglas. Dieses können Sie präsent platzieren und sich immer wieder in den Moment zurückversetzen. 


Ob in einem unbeobachteten Moment oder ganz ungeniert in Gesellschaft: lautes Singen kann für einen wahren Glücksgefühl-Schauer sorgen!


Neues Ausprobieren: Ein exotisches Gericht kochen, sich mit einem neuen Hobby beschäftigen oder eine unbekannte Spazierroute ausprobieren: Hier werden nicht nur Gedächtnis und Gehirn gefordert, sondern auch Ihre generelle Zufriedenheit gefördert.


Geteiltes Glück ist doppeltes Glück: Schenken Sie anderen Menschen ein Lächeln oder manchen Sie ihnen ein Kompliment – das wirkt sich auch auf Ihr Glücksgefühl aus!2 



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