Mit gezieltem Training die volle Gehirnpower entfesseln

Kognitive Fähigkeiten wie das Erinnern an bestimmte Abläufe oder die Fähigkeit zu rechnen, müssen regelmäßig trainiert und aufrechterhalten werden. Das Gehirn ist die Schaltzentrale des Körpers und sorgt dafür, dass unsere kognitiven Fähigkeiten funktionieren. Dafür muss es aber trainiert werden. Eine Möglichkeit ist das neurozentrische Training. Wir zeigen, was sich dahinter verbirgt und stellen einfache Übungen für den Alltag vor.


Neurozentriertes Training – ein Trend oder steckt mehr dahinter?

Neurozentriertes Training, auch Neurotraining oder Neuroathletik genannt, hat man vielleicht schon einmal im Bereich des Spitzensports gehört. Die Spitzensportlerinnen und Spitzensportler nutzen es nicht, um die Muskeln zu trainieren, sondern um den Bewegungsablauf und die Leistungsfähigkeit durch Gehirntraining zu optimieren. Dies ist jedoch nicht nur im Sport geeignet, sondern kann in jedem Alter – von Kleinkindern bis Senioren – Vorteile bringen. Doch was steckt dahinter?
Neurozentriertes Training ist ein Trainingsansatz, der durch zielgerichtete Übungen die neuronalen Prozesse und die sensorischen Systeme im Gehirn aktiviert sowie Bewegungsabläufe verbessern kann.1 


Sensorische Systeme – die Bedeutung fürs Gehirn

Die Sinneseindrücke, die wir zum Beispiel mit unseren Augen oder dem Gleichgewichtssinn aufnehmen, werden an das Gehirn weitergeleitet und verarbeitet. Ebenso gibt es eine Rückkopplung zwischen Gehirn und Muskeln, Gelenken und Sehnen.2-4


Gehirnpower entfesseln – die Effekte

Neurozentrische Übungen zielen darauf ab, speziell die Informationsverarbeitung im Gehirn, die mit Bewegung, Gleichgewicht und Konzentration einhergeht, zu fördern.5,6


Effektive Übungen in nur 10 Minuten

Die folgenden kurzen, aber effektiven Übungen können Sie einfach in Ihren Alltag integrieren. Keine Sorge, wenn diese nicht auf Anhieb funktionieren. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass das Gehirn neue Verbindungen zwischen den Synapsen erstellen muss und somit ausgiebig trainiert. Versuchen Sie daher nicht verkrampft die Übungen zu absolvieren, sondern fordern Sie Ihr Gehirn maximal 2-3 Minuten pro Übung heraus.


Mit der Übung “Der Jäger und der Hase” fordern Sie nicht nur Ihre Fingerfertigkeit, sondern halten auch Ihr Gehirn auf Trab. Das Motto der Übung ist, dass Sie mit beiden Händen abwechselnd den Hasen und den Jäger zeigen, wobei beide Hände nie das gleiche zeigen.

So funktioniert es:
Der Hase = Zeigefinger und Mittelfinger einer Hand zeigen nach oben; die anderen Finger liegen in der Handinnenfläche übereinander.
Der Jäger = Zeigefinger der anderen Hand ausgestreckt zur Seite (zum Hasen), Daumen zeigt nach oben, die anderen Finger liegen in der Handinnenfläche.
 

  1. Zu Beginn üben Sie mit beiden Händen einzeln. Das heißt mit der rechten Hand üben Sie die Handbewegung vom Hasen zum Jäger und wieder zurück. Wenn das gut funktioniert, das gleiche mit der linken Hand. (Tipp: Beginnen Sie mit Ihrer schwächeren Hand, diese benötigt mehr Zeit)
     
  2. Zu Beginn ist die rechte Hand der Hase und die linke Hand der Jäger. Dann wird gleichzeitig die rechte Hand zum Jäger und die linke Hand zum Hasen. Dies wiederholen Sie maximal 2-3 Minuten und fordern so Ihr Gehirn.

Mit der Übung “Einbeinstand” kann ganz simpel der Gleichgewichtssinn trainiert werden. Der Einbeinstand sollte sowohl auf dem linken als auch auf dem rechten Bein geübt werden. Wenn es zu Beginn wackelig ist, stellen Sie sich näher an eine Wand, um sich bei Unsicherheit festzuhalten.

Das ist Ihnen zu einfach? Hier zwei weitere Schwierigkeitsgrade:

  1. Kopfbewegungen: Wenn der Einbeinstand sicher genug ist, versuchen Sie langsam den Kopf zur Seite, nach oben/unten oder kreisend zu bewegen. Ob das wirklich schwerer ist? Probieren Sie es aus!
  2. Gemalte Acht: Halten Sie einen Arm gestreckt nach vorne, der Daumen zeigt nach oben und malen Sie eine Acht mit dem ganzen Arm. Wechseln Sie hier jeweils den Arm und auch das Bein. 

Bei dieser Übung sollen die Augen kontrolliert und präzise bewegt werden. Dafür wird ein Arm nach vorne gestreckt und der Daumen zeigt nach oben. Die Augen sind bei der gesamten Übung auf den Daumen fixiert und der Kopf bewegt sich nicht mit. Fangen Sie langsam an, die Buchstaben des gesamten Alphabets mit dem ganzen Arm zu malen.

Welche Variationen gibt es?

  1. Malen Sie kleine und große Buchstaben.
  2. Ändern Sie die Entfernung zwischen Daumen und Auge.
  3. Führen Sie die Übung mit nur einem offenen Auge durch.

Die Übung sollten Sie nicht zu lange machen, damit Ihnen nicht schwindelig wird. Viel Spaß beim Ausprobieren!



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