Herbstanfang: An alles gedacht?

Der Herbst ist für viele Gärtnerinnen und Gärtner eine besondere Jahreszeit: Manche Gemüse- und Obstsorten tragen noch Früchte und die angenehmen Temperaturen locken im Garten und auf dem Balkon noch zum Einfangen der letzten warmen Sonnenstunden. Aber der Herbst zählt auch zu den turbulentesten Zeiten im Gartenjahr. Es gibt viel zu ernten und auch die Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit und die nächste Saison starten jetzt. Um Ihnen zu helfen, das Beste aus der Saison zu machen, geben wir Tipps, wie Sie die letzten warmen Stunden draußen genießen und gut durch die Herbstzeit kommen!


Den Herbst bunt gestalten

Auch wenn die Tage nun kürzer und die Sommerblumen müde werden, ist dies kein Grund für Melancholie. Denn die Natur erfreut uns im Herbst mit einer besonderen Farbenpracht. Pflanzenarten wie z. B. das Hornveilchen trotzen selbst kälter werdenden Temperaturen. Für Garten und Balkon empfiehlt sich ebenfalls die Fetthenne (Sedum). Sie ist nicht nur ein wahrer Hingucker, sondern blüht auch hervorragend in der Herbstzeit und gilt als besonders robust. Passend dazu lassen sich Purpurglöckchen (Heuchera), Kissenastern oder Chrysanthemen gut zusammen kombinieren.1 Die bunten Blumen kommen dann auch den spätfliegenden Insekten zugute und bieten diesen noch eine leckere Mahlzeit. Damit es kommendes Frühjahr wieder schön bunt wird, ist zudem Vorausplanen angesagt. Die Frühlingsboten für die nächste Saison kommen nämlich jetzt bereits wieder in die Erde: Tulpenzwiebeln z. B. können ab Ende September bis Ende November, solange der Boden offen ist, gepflanzt werden.

Gemüseernte

Herbstzeit ist Erntezeit

Mit dem Herbstbeginn läuft auch die Erntezeit auf Hochtouren. Zahlreiche Obst- und Gemüsesorten, wie beispielsweise Aubergine, Feldsalat, Grünkohl, Brokkoli, und Zwiebel haben jetzt Saison. Bei all der Vielfalt sollte man jedoch nicht das Wintergemüse vergessen. Im September können noch einige Sorten gepflanzt werden: Salatpflanzen, Karotten, Knoblauch und Tellerkraut (Winterportulak) sind nur einige der Herbstblüher.2

Frostschutz = Pflanzenschutz

Auch wenn der Winter und der erste Frost noch fern wirken, lässt sich der Herbst gut dafür nutzen, bereits zu überprüfen, ob alles für den Frostschutz da ist – und gegebenenfalls z. B. noch Jutesäcke zu kaufen. Denn Kübelpflanzen, die den Winter über draußen verweilen, sollten frostsicher gemacht werden. Dazu reicht es, den Topf in einen großen Jutesack zu packen, oder ihn mit geeignetem Frostvlies zu umwickeln. Dabei soll der Frost nicht komplett von der Pflanze ferngehalten werden: Es ist wichtig, dass die Pflanzen sich an die veränderte Temperatur gewöhnen. Daher sollte das Material zum Abdecken luftdurchlässig sein – Plastikfolie ist deshalb weniger gut geeignet. Dies gilt auch für Pflanzen in Balkonkästen! Die Kübel sollten außerdem keinen direkten Bodenkontakt haben, damit Wasser abfließen kann und sich kein Bodenfrost bildet. Zusätzlich bietet es sich vor dem Winter an, die Pflanzen zu wässern, damit sie für die kommende Winterzeit gestärkt sind.1

Ab ins Winterquartier

Auch das Winterquartier lässt sich im Herbst bereits anfangen zu planen. Welche Pflanzen müssen ins Winterquartier und wo kommen diese hin? Denn um gut durch den Winter zu kommen, sollten Pflanzen, die keine eisigen Temperaturen vertragen, so spät wie möglich in Schutz vor Kälte gebracht werden. Grund dafür ist, dass sie dadurch kräftiger und vitaler werden. Auch Menschen, die immer nur im Zimmer sitzen, sind anfälliger für Krankheiten. So ähnlich ist es auch bei Pflanzen. Dabei sollte das Winterquartier nicht zu dunkel und nicht zu warm sein. Denn fehlt das Licht, können Pflanzen keine Fotosynthese betreiben und ist es weiterhin zu warm, täuscht das den Pflanzen vor: weiterwachsen. Um die zehn Grad sind optimal für Pflanzen in der Winterruhe.1

Laub wird zusammen gerecht

Für stachlige Gäste

Ein Winterquartier bietet sich nicht nur für Pflanzen an. Auch andere Lebewesen, wie Igel, freuen sich über Unterschlupfmöglichkeiten. Sobald sich die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad befinden, beginnen sie ihren Winterschlaf – bis dato wird sich noch Winterspeck angefressen. Je mehr Käfer, Raupen, Schnecken und Regenwürmer sich in Ihrem Garten tummeln, desto mehr Auswahl hat der stachelige Gast. Im Zweifel kann aber auch mit Katzenfutter oder Rührei nachgeholfen werden. Wichtig ist nur, dass keine Milch(-produkte) oder rohes Ei gefüttert werden. Das vertragen Igel schlecht. Für ausreichend Trinkgelegenheiten kann ein aufgestelltes Wasserschälchen sorgen.3

Einen idealen Unterschlupf für den anstehenden Winterschlaf finden Igel in einem Igelhaus. Diese gibt es bereits günstig zu kaufen, können jedoch auch selbst gebaut werden – eine tolle Möglichkeit, den Herbst zu nutzen und handwerklich aktiv zu werden! Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung dazu finden Sie hier: www.stihl.de/de/ratgeber-projekte/selber-machen/tierfreundlicher-garten/igelhaus-bauen.

Das Igelhaus sollte mit Laub oder Heu ausgelegt sein und etwas erhöht – ohne direkten Bodenkontakt – liegen, damit es bei starkem Regen oder Schmelzschnee nicht mit Wasser vollläuft.3 Wer kein Igelhaus bauen mag, kann einfach einen Laubhaufen im Garten liegen lassen. Darin finden Igel ebenfalls einen gemütlichen Unterschlupf.



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