Mitgedacht & Mitgemacht
Training fürs Gehirn: Beim Zähneputzen zu mehr Koordination
Wie Sie wissen, besteht unser Gehirn aus zwei Hälften: Der linken Hälfte, der eher analytische Fähigkeiten wie Rechnen, logisches Denken und Sprache zugeschrieben werden und der rechten Hälfte, die eher für kreative Vorgänge zuständig ist. Sie verarbeitet Bilder, Musik und ermöglicht räumliches Denken. „Absprachen“, also eine Koordination beider Gehirnhälften sind nötig, damit Bewegungsabläufe funktionieren, denn die linke Gehirnhälfte steuert die rechte Körperhälfte und die rechte Gehirnhälfte die linke Körperseite. Mit der Zeit kann auch diese Koordinationsleistung des Gehirns nachlassen. In der Folge werden Bewegungen unsicherer und das Risiko eines Unfalls, beispielsweise beim Treppensteigen, nimmt zu. So weit muss es jedoch nicht kommen. Glücklicherweise lässt sich auch die Koordination trainieren – und zwar schon bei Tätigkeiten, die Sie im Alltag sowieso ausführen, wie dem Zähneputzen. Am effektivsten ist das Training natürlich, wenn die Übungen regelmäßig wiederholt werden. Wir stellen drei einfache Übungen vor, die aus Alltagstätigkeiten ein Koordinationstraining machen. Viel Spaß!
Aus rechts wird links
Um das Gehirn herauszufordern, hilft es, sich beispielsweise von routinemäßigen Verhaltensmustern zu lösen. Benutzen Sie in Alltagssituationen – wie Zähne putzen oder Essen würzen – doch einfach mal Ihre ungeübte Hand: Wenn Sie Rechtshänder sind, benutzen Sie dafür die linke Hand; wenn Sie Linkshänder sind, die rechte. Oder tragen Sie Ihre Uhr am anderen Handgelenk. Dadurch werden Ihre grauen Zellen dazu angeregt flexibel zu reagieren und neue Impulse im Kopf zu setzen.1

Auf nur einem Bein
Wenn Sie Arbeiten im Stehen erledigen, wie beispielsweise beim Bügeln oder Kochen, versuchen Sie doch mal, sich eine Weile nur auf ein Bein zu stellen. Wie lange halten Sie durch? Machen Sie eine Pause, in der Sie sich wieder auf beide Beine stellen und starten Sie dann einen neuen Versuch mit dem anderen Bein. Sicher finden Sie heraus, welches Ihr stärkeres Bein ist, auf dem Sie länger stehen können. Dann sollten Sie vor allem das andere Bein trainieren. Nur auf diesem zu stehen, ist für das Gehirn ungewohnter und fordert es deshalb besonders. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie brauchen eine neue Herausforderung, dann verändern Sie den Untergrund. Stellen Sie sich für den Ein-Bein-Stand auf eine eingerollte Trainingsmatte oder ein gefaltetes Handtuch. Der Untergrund ist weicher und die Übung wird schwerer.
Balancieren
Machen Sie es den Kindern nach: Diese finden fast überall eine Möglichkeit, spielerisch ihre Balance zu trainieren. Sei es, dass sie genau auf den Fugen zwischen den Pflastersteinen entlanglaufen oder auf niedrigen Gartenmäuerchen balancieren. Das macht nicht nur Spaß, sondern ist auch eine Herausforderung für das Gehirn. Halten Sie in Ihrem Alltag ebenfalls nach Balancier-Möglichkeiten Ausschau: Gehen Sie die Fugen zwischen den Badfliesen entlang oder laufen Sie das Muster im Teppich aus.
Quelle:
1 www.senioren-ratgeber.de/Gehirnjogging/So-bleiben-Sie-fit-im-Kopf-510617.html Zugriff am 30.08.2021.