Mitgedacht & Mitgemacht


Koordinationsübungen für mehr Sicherheit im Alltag

Was so einfach und elegant – bei den einen mehr, bei den anderen weniger - aussieht, ist eigentlich eine Koordinationshöchstleistung des Gehirns: das Gehen. Wobei die eigentliche Kontrolle nicht darin besteht, den Fuß bewusst aufzusetzen, sondern jedes Mal einen Sturz zu verhindern. Heben sie einen Fuß an und verlieren für einen Moment den Bodenkontakt, fallen Menschen aufgrund ihres ungünstigen Körperschwerpunktes eigentlich in diese Richtung. Das Gehirn verhindert dies durch die Gehbewegung. Im Grunde genommen ist die Gehbewegung daher ein „verhindertes Fallen“.1 Stürze sind daher so gut wie vorprogrammiert, besonders wenn mit der Zeit die Koordinationsleistung des Gehirns nachlässt. Mit einfachen Übungen kann die Koordinationsfähigkeit jedoch trainiert werden. Machen Sie mit und erhalten Sie sich Ihre Sicherheit im Alltag!

1. Zirkuskünstler-/in

Sie müssen nicht mit drei Bällen anfangen, aber jonglieren kann jeder lernen. Nehmen Sie zuerst einen Ball (oder ein festes Wollknäul o. ä.) und werfen ihn in einem schönen, hohen Bogen von einer Hand in die andere. Die Hände halten Sie dabei in Hüfthöhe. Sobald Sie buchstäblich den Bogen heraus haben, nehmen Sie einen zweiten Ball hinzu. Halten Sie jetzt in jeder Hand einen Ball und werfen den ersten wieder im Bogen in die andere Hand. Wenn dieser Ball am höchsten Punkt des Bogens angekommen ist, wechseln Sie den zweiten Ball in die erste Hand und fangen den ersten Ball mit der jetzt freien Hand auf. Wiederholen Sie dann den Ablauf. Sobald auch hier die Bögen sitzen, können Sie es schneller versuchen und mit der Zeit langsam weitere Bälle hinzunehmen.

2. Luftmaler-/in

Stellen Sie sich auf ein Bein und legen Sie die Hände in die Hüfte oder strecken Sie sie seitlich aus. Strecken Sie das freie Bein nach vorne und malen mit dem Fuß Bilder, z. B. Striche, Kreise oder Vierecke, in die Luft. Wechseln Sie nach etwa zehn Sekunden das Bein. Fortgeschrittene können bei der Übung die Augen schließen. Wenn Sie unsicher sind, führen Sie die Übung in der Nähe einer Wand oder eines Stuhles aus, wo Sie sich bei Bedarf abstützen können.

3. Zeichensprache

Um die Koordination Ihrer Feinmotorik zu trainieren, formen Sie mit einer Hand ein „L“ aus Daumen und Zeigefinger. Ihre anderen Finger sind dabei zur Faust geschlossen. Mit der anderen Hand formen Sie gleichzeitig ein „O“ aus Daumen und Zeigefinger – die Fingerspitzen berühren sich. Hier spreizen Sie Ihre anderen drei Finger ab. Wechseln Sie dann gleichzeitig mit der „L-Hand“ in die „O-Position“ und mit der „O-Hand“ in die „L-Position“. Achten Sie darauf, dass Sie die übrigen Finger immer richtig zur Faust ballen und abspreizen.

Ein Tipp zum Schluss: Es wird nicht sofort alles perfekt funktionieren. Bleiben Sie dran und machen Sie die Übungen regelmäßig, dann werden Sie bald Erfolge sehen!


Zum Weiterrätseln: Wunderwerk Gehirn – was ist wahr?

Das menschliche Gehirn ist ein faszinierendes Organ und noch haben wir längst nicht alle Geheimnisse entschlüsselt. Welche Aussage über unseren faszinierenden Denkapparat stimmt nicht?

Finden Sie es heraus!

Quelle:
1 www.biologie-seite.de/Biologie/Gehen, abgerufen am 31.3.2021

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